Ich schreib dann mal was...
Wenn ich am Mittelmeer bin dann esse ich ein Minze-Glace, ganz so wie es sich in den Ferien im Süden gehört. Nun es war fein!
Aber noch mal ein paar Tage zurück. Die Alpen hinter mir gelassen dann wird's easy, immer entlang der Rhone cruisen. So hab ich mir das ein wenig ausgemalt. Nun am morgen war eigentlich jeden Tag noch recht frisch bis frostig, mit Nebel dem Fluss entlang, zweimal habe ich gar die Regenhosen anziehen müssen. Ich bin also nicht über Lyon gefahren (die Rhone macht da einen grossen Bogen dahin) sondern quer durch die Pampa Richtung Valence. Hui habe nicht gedacht dass es hier so oft rauf und runter geht, so ca alle halbe Kilometer einmal. Das geht dann ganz schön an die Substanz. In diesen Momenten denke ich dann immer ob ich jetzt lieber am Arbeiten wäre. Dann geht es wieder prima! Zurück an der eigentlichen Route gehts eigentlich immer nur bachab. Das ist noch ganz praktisch. Eigentlich kenne ich Frankreich ja nur vom Sommer. Alles immer völlig überlaufen, man ist immer irgendwo am Parkplatz suchen und man wird alle gefühlten Stunden zwei mal ausgeraubt. Nicht jetzt. Logo ist noch nicht Hochsaison und noch zu frisch zum Flanieren oder gemütlich draussen Sitzen. Dafür fährt man mit dem Velo easy durch Städte, wenig und recht vorsichtiger Verkehr. Bin also positiv überrascht bis jetzt. Ein Highlight ist sicher Avignon (sur le pont d'..., genau). Am Nachmittag schon angenehme würde sagen 18 Grad und hier ist schon ein wenig touristisches Treiben. Fühlt sich gut an. Am Morgen fahre ich grad mal so 2 Kilometer durch die Stadt raus über ne Brücke (klar, sur le pond d'...), da begegne ich jemandem mit Hund. Hallo den kenn ich doch?! Ich halt an, dreh mich um und rufe seinen Namen. Bin ich auch nicht schlecht überrascht. Jochen, der jahrelang in Giverola in der Velowerkstatt bei Bikeholiday gearbeitet hat, hat den Winter hier im Süden im Camper verbracht. Das gibt prompt einen Kaffee auf seinem Wesen mit Top Aussicht auf Avignon. Das war vielleicht eine Freude! Das war ja ein Start in den Tag. Ganz so easy ist es jedoch nicht gelaufen danach. Mein Ziel das Mittelmeer ist noch 100km vor mir und es bläst ein heftiger Wind. Leider diesmal eher vor vorne mitten ins Gesicht. Ui ui ui das ist Mentaltraining pur. Ich checke so alle paar Kilometer die Karte damit ich mich auch nicht verfahre, das wäre jetzt grad ungünstig und suche immer auch ob es Alternativrouten gibt welche eventuell eher besser mit dem Wind wären. Vergebens. 50km bis Arles ist ne Tortour. Aber dann biegt meine Strecke nach rechts ab und ich hab den Wind nicht ganz im Rücken aber schon besser. so gehts und mein Ziel ist in Reichweite. Aha, jetzt um 18:40 beginnts hier grad zu Regnen. Muss ich denn jetzt halt ein zweites Bierle bestellen. :-) Ich bin jetzt 7 Tage ununterbrochen auf dem Velo. Die Beine machen gut mit, den Popo merk ich schon ein bisschen und der Rücken ist ziemlich verspannt. Muss mal noch das Wetter prüfen und mir einen Ruhetag einplanen bevor ich dann wirkliche Ermüdungserscheinungen habe. Ich bin ja nicht auf der Flucht. Als Nächstes kommen dann vor Giverola noch die Pyrenäen wo man einfach drüber muss ob man will oder nicht. Wünsch Euch allen viel Spass über die Ostertage Gruess us Le Grau-du-Roi Martin
10 Kommentare
Immer wieder habe ich das Wetter gecheckt. Die Tage im März sind einfach noch zu kalt gewesen was mich langsam ein bisschen nervös gemacht hat. Letzte Woche jedoch hat sich immmer mehr abgezeichnet dass Sammstag und Sonntag im Urnerland und Wallis sicher mal schön ist. Region Genf und die anliegende Region in Frankreich haben jedoch nichts gutes zu melden gehabt. Nun jetzt nach 3 Tagen kann ich sagen dass das Wetter so eingetroffen ist wie gemeldet, ja eher noch besser. Kein Tropfen Regen, lediglich kühl wie es halt Ende März noch sein kann.
Aber nun nochmals von Anfang an. Am Samstag 24.3.18 sind alle Vorbereitungen getroffen und der Drahtesel gesattelt. Ich verabschiede mich zu hause und lege die ersten paar Kilometer zurück wo ich in Flüelen mit meinem Bruder zum Kaffee verabredet bin. Ja staune ich nicht schlecht dass sich eine ganze Gruppe Kollegen und Verwandte mich mit Glockengebimmel empfangen. Das ist ganz grosses Kino was Cecile da für mich organisiert hat. Hut ab! So nun gehts wirklich los. Nach vergossenen Abschiedstränen trample ich ins ungewisse Abenteuer. Einfach immer treten, nicht zu schnell und trotzdem immer rund laufen lassen. Das Velo rollt gut trotz der eigenen knapp 13kg und dem Gepäck von 20kg. Gerdeaus also alles ok, aber als in Amsteg der erste Anstieg kommt weiss ich was wirklich auf mich zukommt. Ich brauche Gedult! Kleine Gänge rein und schön die Kurbel drehen dass der Puls nicht zu hoch schnellt. Ja klappt eigentlich ganz gut in den ersten Tagen. Bis jetzt habe ich keinen Muskelkater, doch stellt sich eine Müdigkeit über den ganzen Körper ein. Die Beine, Rücken, Arme sowie der Nacken hätten jetzt gerne eine Massage. Das mangelnde Wintertrainung und der zu kalte März wo man lieber drinnen geblieben ist zeigt sich jetzt ganz besonders. Warum hat mir das niemand gesagt? Dazu noch nicht genug. Trotz erhaltenem Schutzengel habe ich schon am erstgen Tag einen Sturz. An ner Ampel mitten in Sion komme ich nicht aus der rechten Klickpedale raus und falle wie ein Sandsack glücklicherweise aufs Trottoir. Hab dann also nicht geschaut ob mich jemand gesehen hat. Einfach aufstehen und weiterfahren. Ich habe dann ein leicht geprelltes Handgelenk gekriegt, "nur" kann man sagen. Glück im Unglück. Die Ursache hierfür habe ich glücklicherweise gefunden. Eine Schraube beim Klicker am Schuh hat sich gelöst und ist etwa einen halben Zentimeter rausgestanden. Dadurch bin ich einfach hängengeblieben. Hei, das ist mir wohl ne Ewigkeit nicht mehr passiert. Die Schweiz habe ich nun hinter mir gelassen, immer entlang des Rhone- Radweges welcher sich von Andermatt bis fast ans Mittelmeer zieht. Meistens super beschilderter Radweg, nicht immer der schnellste Weg, aber sehr oft jenseits von viel befahrenen Strassen. Das ist mein heutiger Tip auch wenn mal nur Zeit an einem Weekend zur Verfügung steht. Und sonst so? Material hält, wenig Leute unterwegs, möchte wärmere Temperaturen. Gruess us Belley, irgendwo südlich von Genf Martin Bald ist es soweit. Ich plane in Kürze aufzubrechen, halt wenn es das Wetter mal zulässt. Heute nochmals Schneefall hat mich nicht gerade begeistert. Obwohl ich Richtung Süd-West aufbrechen will, brauch ich wohl doch ein paar Tage bis ich in einer etwas wärmeren Gegend bin.
Aber warum tue ich mir das an? Ich meine so ganz alleine, mit dem Fahrrad? Wäre doch viel einfacher gewesen zu zweit und mit dem Flugzeug oder Auto. Das ist jedoch nicht ganz so einfach zu beantworten. Ein Grund ist der Zeitpunkt. Mein Sohn ist erwachsen und flügge geworden und zum andern finde ich dass es aktuell richtig ist für eine berufliche Veränderung . Und das Fahrrad ist eine super Sache um die Gegend richtig gut wahrzunehmen. Man rast nicht wie mit dem Auto vorbei, nein man spürt den Wind, riecht die Gegend. Geschrieben ist das nun einfach, da ich das in dem Ausmass ja auch noch nicht gemacht habe. Vielleicht sind dies ja falsche Entscheidungen, aber aktuell ist es mein Traum und den versuche ich zu verwirklichen, auch dank der Unterstützung von meiner Partnerin, welche mich auf einem Teil der Reise begleiten wird. Dazu aber später. Jetzt bin ich nun so richtig am Packen. Ist alles da? Hat überhaupt alles Platz in den Taschen? Kriege ich das Fahrrad noch in Schwung mit all dem Material dran? Ich habe schon ein paar Bücher und Berichte von andern Fahrradreinsenden gelesen, jedoch glaube ich dass jeder seinen Weg finden muss was es an Material braucht. Nur das Nötigste? Oder gönn ich mir was und schleppe es halt mit? Da bin ich selbst wirklich gespannt. Sobald das Wetter es also zulässt möchte ich in den nächsten Tagen von zuhause losfahren. Wenn es Euch interessiert wo ich sein werde und was ich so erlebe dann würde es mich freuen wenn Du hier meine Blog-Seite verfolgen würdest. Also bis demnächst... Gruess von zuhause, Martin |
Autor
Hallo. Ich bin Martin Arnold, wohnhaft in Brunnen SZ in der Schweiz, Hobby-Radfahrer sowie Anfänger-Blogger. Archiv
Juli 2018
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