Ich schreib dann mal was...
Ich glaube wir sind nun wirklich in den USA angekommen. Mir ist es im Vorfeld so unwirklich vorgekommen. Und jetzt, nach 5 Velo- und einem Ruhetag sitzen wir in Pittsburgh PA und haben knappe 500 Kilometer hinter uns. Wir sind den Chesapeake & Ohio Canal Towpath sowie die Great Allegheny Passage abgeradelt. Zwei vor allem Radfahrer benutzte Wege. Wirklich cool. Gut, wegen den Regenfällen der Tage vor unserer Anreise sind nahe Washington DC noch viele Passagen wegen Überflutung der Wege gesperrt gewesen. So sind wir halt den ersten Tag den Strassen gefolgt und am zweiten Tag, obwohl uns die liebe Frau Ranger freie Fahrt versprochen hat, nach 12 Kilometern direkt in ne Sackgasse gefahren. Der Weg war förmich weggespült worden. Hmmm, also alles retour und eine Umfahrung anpeilen. So viel zu einfach immer alles glauben was andere sagen. Ich bin manchmal der Meinung dass ich mehr Ahnung habe wo wir grad sind als Einheimische wenn man sie fragt wo man durch soll. Die können sich meist gar nicht vorstellen wie weit etwas ist und was es heisst mit dem Velo dahin zu kommen. Viele sehen nur bis zum Lenkrad ihres Autos und ob es noch Benzin drin hat. Und darum glaub ich sehr oft nicht was mir Leute unterwegs sagen wo man durch muss und wie es da so ist. However. Wir haben schon man Pittsburgh gefunden. Gut oder? Aber die Leute hier drüben sind schon mal sehr nett und hilfsbereit. in Frostburg MD hat uns der Besitzer eines Motels gar mit seinem Supertruck in den Supermarkt gefahren welcher am andern Ende des Dorfes liegt und hat geduldig gewarten und uns wieder retour gefahren. Einfach so, und ein bisschen Smalltalk hat genügt.
Im Vergleich zu den Wochen durch Europa ist nur das Wetter und das Essen anders. Von den 5 Tagen hat es davon zwei wirklich aus Kübeln geschüttet und so haben wir auch die Regenklamotten auf Herz und Niere testen können. Momol hat gehalten das Zeugs. Aber wegen dem am Boden liegenden Schlamm sind wir abends jeweils von Fuss bis Kopf voll davon gewesen. Gar in den Haaren am Hinterkopf ist Dreck gewesen. Cecile hat mir versichert dass sie noch nie sooo dreckig gewesen sei. Nun ich kann dies von mir wohl nicht behaupten... Aber für die nächsten Tage ist Sonne angesagt. Was das wirklich heisst wird sich aber zeigen, ob wir die Wolken und Regen wieder herbeiwünschen? Der Food ist von morgens bis abends fast gleich. Schwer und fettig. Stillt zwar ausgezeichnet den Hunger und gibt ne gute Basis um die verbrauchte Energie wieder aufzufüllen. Aber fürs Gewissen ist er überhaupt nichts. Zum Glück findet man da und dort mal nen Apfel oder ne Orange. Aber fein ist das Zeugs von Pancake bis Hamburger und Frittes allemahl, hmmm. Gestern Abend sind wir noch mit der Standseilbahn auf den Mount Washington gefahren, einem Hügel um die Skyline von Pittsburgh bei Sonnenuntergang zu sehen. Da oben haben wir tatsächlich auf ner Aussichtsplattform ne Gruppe Yoga machender Leute gesehen. Die müssen alle multitasking fähig sein. Sich auf die Übungen konzentrieren und die tolle Aussicht geniessen. Aber das Witzige hier war dass da noch ein Typ mit seinem Megafernrohr gestanden ist. Er hat die vorbeizihenden Leute animiert mal da reinzuschauen. Er hat das Teil direkt auf den Mond gerichtet und so konnte man den Mond mal von Nahem betrachten. Das war nun interessant, hab ich so noch nicht gesehen. Er konnte sogar zeigen wie die erste Mondlandung gelandet ist. Nun, ob das so war, falls die damals wirklich auf dem Mond und nicht in Hollywood waren, kann ich auch nicht genau sagen. Aber es war beeindruckend. Und mit einem kleinen Schwenk hätte er die Yoga turnenden Leute von super Nahe betrachten können. Ich weiss auch nicht warum mir das in den Sinn kam. Habs ihm nicht gesagt, er muss schon selber darauf kommen. So morgen gehts weiter Richtung West, das nächste Zwischenziel ist Columbus Ohio. Bis dahin wünsch ich Euch ein schönes Weekend. Gruess us Pittsburgh PA Martin&Cecile
0 Kommentare
Zwei Wochen zuhause, alle Bidons und Sälbeli wieder aufgefüllt. Die Beine etwas hängen gelassen und gefuttert was das Zeugs hält. Wohl schon wieder das eine oder andere Gramm als Reserve angelegt. Nach wie vor fühlt es sich gut an quer durch halb Europa gefahren zu sein. Jedoch bin ich recht angespannt oder nervös auf die noch bevorstehenden Tage und Wochen obwohl ich denke dass ich recht gut vorbereitet bin. Ich weiss dass ich mein Zeugs gut gepackt habe, die nötigen Apps auf dem Handy ihren Dienst tun und mein Körper mit dieser Belastung umgehen kann. Immer viel Essen und Trinken. Wer hat Euch das zuletzt mal gesagt?
Die nächsten gut zwei Wochen wird mich Cecile auf der Reise begleiten. Nein natürlich nicht mit nem Begleitfahrzeug wie an der Tour de Suisse sondern auch mit dem Radrl. Kann ich mich etwas erholen wenn ich dann in ihrem Windschatten fahren kann, smile. Gefühlt wie immer hat es bei der Ankunft in den USA eine elend lange Kolonne vor der Passkontrolle. Wir haben uns da etwa 90 Minuten die Füsse wund gestanden während Amerikaner und Crewmitglieder der Flugzeuge an uns vorbeihuschen und einfach so durch die Kontrolle düsen. Was ist denn das denk ich mir? Wir Schweizer sind da wohl die einzigen die in Zürich keinen für uns Schweizer-Eingang haben. Warum machen wir dies eigentlich nicht? Aber nein wir müssen uns gar zuhause mit der ganzen Welt anstellen. Nun ja wir habens trotzdem geschafft obwohl die Dame an der Passkontrolle schon ungläubig geschaut hat als ich ihr sagen musste was wir im Land eigentlich zu tun gedenken. Nun ja, egal ob sie es geglaubt hat oder nicht, sie hat uns durchgewunken. Dafür ist unser Band wo die Koffer aus dem Untergrund hochkommen schon abgestellt gewesen und unser Gepäck und Velos sind da noch rumgelegen. Auch gut. Alles gepackt und nichts wie los. Jetzt ist bereits der zweite Tag auf dem Velo vorbei. Ist etwas anders gelaufen als geplant. Zum Einen hats gestern den ganzen Tag geregnet ohne Ende. Somit ist unsere Regenbekleidung auch getestet und es kann gesagt werden dass das Zeugs wirklich gut ist, wer hätte das gedacht. Zum Andern wollten wir dem Potomac River entlang fahren. Durch den vielen Regen der letzten Tage ist der Radweg, so ein Waldweg, da und dort weggeschwemmt worden und wir mussten auf die Strasse ausweichen und ne andere Route nehmen. OK kein Problem, alles gut. Wir Schlauen haben uns abends natürlich erkundigt ob man dann für den nächsten Abschnitt den Radweg nehmen kann. "Yes" war die Antwort. Und so sind wir schnurstracks nach 12 Kilometern in ne Sackgasse gefahren. Der Weg war regelrecht weggeschwemmt, keine Chance da durchzukommen. So sind wir nach 25 Kilometern wieder am Ausgangspunkt gewesen. Es ist ja noch lange hell gewesen und wir konnten in dem verschlafensten aller verschlafenen Dörfchen Paw Paw WV noch ein B&B Zimmer ergattern. Jedoch liegt das Paw Paw noch gut 75 Kilometer weit weg. Und so kämpften wir uns durch das tiefe Terrain durch und sind nach gut 100km tip top angekommen. Jessäs dafür haben wir so viele Eichhörnchen, Schildkröte, Rehe, Vögel, Hasen, Bibber, Fische, Schlange, Wildgänse gesehen dass man einen Zoo eröffnen könnte. Also soweit alles ok, Essen gut, Wetter jetzt auch, Beine schon ein wenig müde, Popo schon leicht rot, die Richtung nach Pittsburg ist eingeschlagen. Was will man mehr? Ich hoffe Ihr begleitet uns noch ein wenig! Und... Gratulation der Ice Hockey Nationalmannschaft zu Silber. Irgendwie interessierts hier niemanden. Gruess us Paw Paw West Virginia Martin&Cecile |
Autor
Hallo. Ich bin Martin Arnold, wohnhaft in Brunnen SZ in der Schweiz, Hobby-Radfahrer sowie Anfänger-Blogger. Archiv
Juli 2018
Alte Blogs
21.03.18 - Vorbereitung 26.03.18 - Bye bye CH 30.03.18 - Mittelmeer 05.04.18 - Windige Tage 11.04.18 - Wo Frühling? 16.04.18 - 20 Tage auf... 22.04.18 - Gibraltar 25.04.18 - Ole Portugal 29.04.18 - Ola Lisboa 20.05.18 - Almost Heaven 25.05.18 - Great Allegheny Passage 02.06.18 - Indy 1200 06.06.18 - Mississippi 16.06.18 - Go West 23.06.18 - North Dakota 01.07.18 - Great Plains 10.07.2018 - Rockies 15.07.2018 - Pazifik |